1243. Oktober 13. oder 14. oder 16. Trebnitz.

Die später heilig gesprochene Herzogin Hedwig, Wittwe Heinrich's I., stirbt.

Das Jahr geben von älteren Quellen die Ann. Heinrichowenses bei Pertz M.G.XIX. 547 und die Chr. princ. Pol. 108 an; das Jahr 1247 in den ann. Wratislav. M. G. XIX. 828, die nur in späteren Abschriften erhalten sind, erklärte sich leicht durch die Verwechselung einer V und I seitens eines der Abschreiber, wenn nicht auch zugleich das Datum 10. Kal. Nov. falsch wäre. Die Angabe des 9. Oktobers, VII. id. Okt., haben die Epitaphia (Mon. Germ. XIX. 551), die Chron. princ. Pol. (Stenzel Ss. rer. Siles. I. 108), Dlugosz I. L. VII. col. 696 und auch die neuere Inschrift am Grabmal aufgenommen, sie lässt sich auf die Chron. princ. Pol. 108 zurückführen, und ich bin sehr geneigt, auch hier die Verwechselung VII statt III anzunehmen. Stenzel hat sich für den 15. Oktober (id. Okt.) auf Grund der Angabe der Vita Hedw. 53 entschieden, doch da wir nicht das Original der Vita besitzen, no,ch auch diese selbst streng zuverlässig ist, werden wir immer noch zweifeln dürfen, ob nicht vor id. eine Zahl ausgeblieben ist. Allerdings hat die päpstl. Canonisationsbulle vom 26. März 1267 gleichfalls den 15. Oktober. Die Differenz zwischen dem 13. und 15. Oktober aus einer Verwechselung des Begräbnisstages (nach Pol's Jahrb. I. 60 den 15. Okt. neben dem Todestage 9. Okt.) mit dem Todestage zu erklären, wage ich nicht, da mir die zuerst bei Dlugosz (a. a. 0.) auftretende Annahme des Begräbnisstages zum 15. Oktober selbst erst wie eine Vermittelung zwischen den zwei abweichenden Angaben, 9. und 15. October, erscheint. Den 13. Oktober hat das Todtenbuch von Diessen in seinen älteren Ausgaben, Oefele, Ss. rer. Boic. II. 654 und Mon. Boica VIII. 300. Die neueste Ausgabe von Jaffe in den Monum. Germ. XVII. 325 hat dagegen II. id. Okt., also den 14. Oktober, und da weder diese Abweichung noch die falsche Jahreszahl 1241 zu einer Anmerkung veranlasst hat, so bleibt ein Zweifel an der Richtigkeit möglich, um so mehr, da die Kalender-Ordnung umgeworfen ist. Auf der anderen Seite hat der böhmisch-schlesische Nekrolog (Zeitschrift V. 114) zwei Eintragungen zum 13. und 14. Oktober, die sich beide auf die heil. Hedwig beziehen, und gerade die zum 14. ist Wattenbach als die ältere erschienen. Ueber das älteste Grabmonument der Herzogin vergl. Luchs, Fürstenbilder, Bogen 8. Bezüglich der heil. Hedwig möge hier noch berichtet werden, dass von ihrer vita (abgedruckt bei Stenzel Ss. rer. Siles. II.) eine Verdeutschung in dem Programme des Gymnasiums zu Schleusingen v. J. 1880 von P. Schmieder veröffentlicht ist, die in Erfurt um 1424 vollendet ward, also erheblich früher als die Breslauer, welche Anton Hornig hier um 1451 verfassen liess.


Codex Diplomaticus Silesiae, Bd. 7, 1884; Regesten zur schlesischen Geschichte, Th. 1: Bis zum Jahre 1250. Herausgegeben von Colmar Grünhagen.